Google Ads Flexibility Update: Mehr KI, mehr Performance – oder mehr Kontrollverlust?

Stell dir vor, du gibst dir Mühe.

Du schreibst smarte, präzise Anzeigentexte. Überlegst dir jede Headline genau. Jedes Wort hat seinen Platz, jede Beschreibung ist durchdacht. Und dann – zeigt Google deinen Text… ganz anders. Vielleicht nur halb. Oder mit Bausteinen, die du nie so kombinieren wolltest.

Willkommen im neuen Zeitalter der KI-gestützten Suchanzeigen! 😩

Seit Februar 2025 testet Google unter dem Namen Ads Flexibility Update eine neue Art, responsive Suchanzeigen (RSAs) zusammenzustellen. Und wenn du jetzt denkst: „Cool, weniger Arbeit für mich – die KI regelt das“, dann muss ich dich leider enttäuschen. Denn das Gegenteil ist der Fall.

🔍 Was ist das Ads Flexibility Update – und wie funktioniert es?

Mit dem Ads Flexibility Update bekommt die KI von Google mehr Entscheidungsfreiheit:

• Headlines und Descriptions können flexibel kombiniert oder ganz weggelassen werden, wenn das laut Google die Performance verbessert.
• Bis zu zwei zusätzliche Headlines dürfen an Sitelink-Positionen ausgespielt werden – als klickbare Elemente.
• Fixierte Elemente („Pinning“) bleiben bestehen, aber alle anderen Texte werden neu arrangiert – automatisch.

Klingt nach mehr Performance.

Aber was, wenn du plötzlich nicht mehr weißt, was in deiner Anzeige steht?

🤔 Mehr Flexibilität oder mehr Kontrollverlust bei Google Ads?

Google nennt es „mehr Flexibilität“. Aber ist es in der Praxis nicht eher weniger Kontrolle?

Wenn du viel Zeit in deine Assets steckst – wenn du deine Worte strategisch wählst, dein Messaging fein abstimmst – dann willst du nicht erleben, dass dein Text später zerlegt wird. Oder dass entscheidende Botschaften einfach fehlen.

Ich persönlich bin da ganz ehrlich:

Ich bin nicht besonders begeistert, wenn ich nicht mehr nachvollziehen kann, was Google aus meinen Assets macht. Ich plane jede Zeile sorfältig – und will, dass sie (wenn) auch so erscheint.

💡 KI-gestützte Suchanzeigen brauchen besseren Input als je zuvor

Viele denken bei KI gleich an Entlastung. „Weniger tun, mehr rausholen“.

Aber ich sehe oft das Gegenteil: Je mehr Automatisierung, desto mehr schlampige Assets, schnell hingeklatschte Anzeigen – nach dem Motto: „Wird schon.“

Doch genau hier liegt das Problem – denn:

Die Qualität deiner Ergebnisse hängt direkt von der Qualität deines Inputs ab.

Und schlechte Vorarbeit = schlechte Ausspielung = schlechtere Performance.

Oder anders gesagt: Schlunzige Assets kosten dich im Zweifel mehr Klickpreis, weniger Leads und eine schwache CTR.

⚠️ Was du jetzt bei deinen Google Ads unbedingt beachten solltest

Wenn du das volle Potenzial der KI nutzen willst, brauchst du keine Wunder – sondern bessere Vorbereitung.

✅ Mindestens 10 Headline-Slots – bewusst gefüllt

Nicht halbherzig, sondern strategisch: Jede Headline muss auch einzeln funktionieren.

✅ Pinning? Notfalls ja, aber nur, wenn’s wirklich sein muss

Z. B. in Brand-Kampagnen. Ansonsten gilt: Gib der KI Raum zum Testen – aber mit sinnvollen Bausteinen.

✅ Schreibe deine Assets wie ein Baukastensystem

Frag dich: Funktioniert jede Kombination für sich? Erzeugt sie Neugier, Vertrauen, Klarheit?

✅ Landingpage aufräumen und optimieren – dringend

Ich gehe davon aus (und du solltest das auch), dass Google deine Landingpage mitbewertet. Je klarer, zielgerichteter und vertrauensvoller sie ist, desto besser wird deine Anzeige performen.

🔒 Kann man das Ads Flexibility Feature deaktivieren?

Diese Frage beschäftigt viele gerade zu Recht.

Die kurze Antwort: Nein.

Google testet das Update. Du weißt nicht vorher, ob du betroffen bist – und du kannst es auch nicht manuell abschalten.

Das bedeutet: Du solltest jetzt damit rechnen, dass die KI deine Anzeigenstruktur beeinflusst. Und entsprechend handeln.

🧠 Warum „weniger Arbeit“ hier ein Denkfehler ist

Falss du glaubst: „Super, dann kann ich mich zurücklehnen“ – dann täuschst du dich.

Genau jetzt musst du mehr Sorgfalt investieren als je zuvor.

Denn die Vorstellung, dass die KI „das schon irgendwie optimiert“, führt bei vielen zu einer inneren Erlaubnis, nachlässiger zu arbeiten.

Und wenn das viele machen, wird Google das Engagement als Maßstab nehmen – und du zahlst am Ende mehr für weniger Ergebnis.

📈 Wenn du gewinnen willst, musst du anders denken

Google Ads wird in Zukunft noch stärker von KI gesteuert. Aber das heißt nicht, dass du weniger wichtig wirst – ganz im Gegenteil.

Du wirst zur kreativen Quelle für alles, was Google zusammensetzt.

Und je besser deine Texte, deine Inhalte und deine Struktur – desto größer dein Erfolg.

Ich hatte das vor einigen Monaten auch schon mal hier auf YouTube erklärt.

🧩 Fazit: Das Ads Flexibility Update ist kein nettes Extra – es ist ein Weckruf

Diese Änderung ist kein Feature zum Abhaken.

Sie ist ein Signal: „Die Spielregeln verändern sich – bist du vorbereitet?“

Wenn du als Coach, Dienstleister:in oder Berater:in auf Qualität setzt, wenn du Inhalte mit Tiefe und Strategie lieferst – dann kannst du jetzt richtig durchstarten.

Wenn du’s schleifen lässt, wird’s teuer.

Denn die KI ist nur so gut wie das, was du ihr gibst.

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